Rheuma
- Physiotopia
- 28. Jan. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Rheuma Physiotherapie Behandlung: Was Sie wissen müssen
Rheuma ist ein Sammelbegriff für verschiedene entzündliche Erkrankungen, die vor allem die Gelenke, aber auch andere Organe betreffen können. Rheuma kann zu Schmerzen, Steifheit, Bewegungseinschränkungen und bleibenden Schäden führen. Eine frühzeitige und effektive Behandlung ist daher wichtig, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten oder zu verbessern.
Die Behandlung von Rheuma besteht aus verschiedenen Bausteinen, die individuell auf die Diagnose und die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt werden. Neben Medikamenten, die die Entzündung hemmen und das Immunsystem modulieren, spielt die Physiotherapie eine wichtige Rolle bei der Rheuma-Behandlung. Sie kann helfen, die Beweglichkeit zu fördern, die Schmerzen zu lindern, die Muskulatur zu kräftigen und Fehlstellungen vorzubeugen oder zu korrigieren.
In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die verschiedenen Formen der Physiotherapie bei Rheuma, wie sie wirken und was Sie dabei beachten sollten.
Was ist Physiotherapie?
Physiotherapie ist eine Form der Therapie, die sich mit der Bewegungsfähigkeit des menschlichen Körpers befasst. Sie umfasst verschiedene Methoden, die darauf abzielen, körperliche Funktionen zu erhalten, wiederherzustellen oder zu verbessern. Physiotherapie kann sowohl präventiv als auch rehabilitativ eingesetzt werden.
Physiotherapie wird von speziell ausgebildeten Fachkräften durchgeführt, den Physiotherapeuten. Sie erstellen einen individuellen Behandlungsplan für jeden Patienten, der auf einer gründlichen Anamnese und Untersuchung basiert. Die Behandlung erfolgt in der Regel in einer Praxis oder einer Klinik, kann aber auch als Hausbesuch oder in Gruppenkursen stattfinden.
Physiotherapie kann verschiedene Ziele verfolgen, je nachdem, welche Beschwerden oder Einschränkungen vorliegen. Zu den häufigsten Zielen gehören:
- Schmerzlinderung
- Verbesserung der Beweglichkeit
- Kräftigung der Muskulatur
- Verbesserung der Koordination
- Verbesserung der Haltung
- Verbesserung der Ausdauer
- Verbesserung der Atemfunktion
- Verbesserung der Entspannung
- Verbesserung des Wohlbefindens
Welche Formen der Physiotherapie gibt es bei Rheuma?
Bei Rheuma kann die Physiotherapie in unterschiedlichen Formen erfolgen, je nachdem, welche Erkrankung vorliegt und welche Symptome bestehen. Zu den gängigsten Formen gehören:
Krankengymnastik
Krankengymnastik ist eine Form der Physiotherapie, die sich mit gezielten Übungen für einzelne Körperteile oder den gesamten Körper befasst. Die Übungen dienen dazu, die Beweglichkeit zu verbessern, die Muskeln zu stärken, die Koordination zu schulen und die Kondition zu steigern. Die Übungen werden vom Physiotherapeuten angeleitet und kontrolliert und können je nach Bedarf angepasst werden. Krankengymnastik kann sowohl einzeln als auch in Gruppen durchgeführt werden.
Krankengymnastik ist besonders wichtig bei rheumatischen Erkrankungen, die die Gelenke angreifen, wie rheumatoide Arthritis oder Spondyloarthritiden. Die Übungen können helfen, die Gelenkfunktion zu erhalten oder wiederherzustellen, Schmerzen zu reduzieren und Fehlstellungen vorzubeugen oder zu korrigieren.
Manuelle Therapie
Manuelle Therapie ist eine Form der Physiotherapie, die sich mit der Mobilisation von Gelenken und Weichteilen befasst. Dabei werden von Hand gezielte Impulse oder Dehnungen auf das betroffene Gewebe ausgeübt, um Blockaden zu lösen, Verspannungen zu lösen und die Durchblutung anzuregen. Manuelle Therapie kann sowohl aktiv als auch passiv erfolgen, das heißt, der Patient kann die Bewegungen mitmachen oder sich vom Physiotherapeuten bewegen lassen.
Manuelle Therapie kann bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen angewendet werden, um die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Eine Besonderheit gibt es bei Spondyloarthritiden wie Morbus Bechterew, bei denen die manuelle Therapie vor allem die Beweglichkeit und Atemfunktion von Wirbelsäule und Brustkorb fördert. Dabei sollte auf Manipulationstechniken, also kurze Impulseinwirkungen zur Blockadelösung, verzichtet werden, da diese das Risiko für Verletzungen erhöhen können.
Wassergymnastik
Wassergymnastik ist eine Form der Physiotherapie, die im Wasser stattfindet. Dabei werden Übungen für den ganzen Körper durchgeführt, die die Beweglichkeit, die Muskulatur, die Koordination und die Ausdauer fördern. Das Wasser bietet dabei einen Widerstand, der die Übungen intensiviert, aber auch einen Auftrieb, der die Gelenke entlastet. Wassergymnastik kann sowohl einzeln als auch in Gruppen durchgeführt werden.
Wassergymnastik ist besonders geeignet für Patienten mit Rheuma, die unter starken Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen leiden. Das Wasser ermöglicht eine schonende und effektive Bewegungstherapie, die die Gelenke schont und die Schmerzen lindert.
Wärme- und Kältetherapie
Wärme- und Kältetherapie sind Formen der Physiotherapie, die mit Temperaturreizen arbeiten. Dabei werden Wärme- oder Kälteanwendungen auf das betroffene Gewebe aufgebracht, um die Durchblutung zu fördern, die Muskel- und Nervenfasern zu stimulieren und Schmerzen zu lindern. Wärme- und Kältetherapie können sowohl lokal als auch ganzkörperlich angewendet werden.
Wärme- und Kältetherapie können bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden, um die Symptome zu verbessern. Dabei sollte jedoch auf die individuelle Verträglichkeit geachtet werden. Während Wärme meist entspannend und wohltuend wirkt, kann sie bei akuten Entzündungen kontraproduktiv sein. Kälte hingegen kann bei akuten Schmerzen helfen, aber auch zu Verspannungen führen.
Massagen
Massagen sind Formen der Physiotherapie, die mit manuellen Reizen auf das Gewebe einwirken. Dabei werden verschiedene Techniken wie Streichen, Kneten oder Klopfen angewendet, um die Durchblutung zu fördern, Verspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern. Massagen können sowohl lokal als auch ganzkörperlich durchgeführt werden.
Massagen können bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden, um die Beschwerden zu verbessern. Dabei sollte jedoch auf den Druck und die Dauer geachtet werden. Zu starke oder zu lange Massagen können das Gewebe reizen oder schädigen.
Elektrotherapie
Elektrotherapie ist eine Form der Physiotherapie, die mit elektrischen Reizen arbeitet. Dabei werden Elektroden auf das betroffene Gewebe geklebt oder gehalten, die elektrische Ströme oder Impulse abgeben. Diese sollen die Durchblutung anregen, die Muskel- und Nervenfasern stimulieren und Schmerzen lindern. Elektrotherapie kann sowohl lokal als auch ganzkörperlich angewendet werden.
Elektrotherapie kann bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden, um die Symptome zu verbessern. Dabei sollte jedoch auf die Intensität und die Frequenz geachtet werden. Zu starke oder zu häufige Elektrotherapie kann das Gewebe reizen oder schädigen.
Gelenkschutz- und Selbsthilfetraining
Gelenkschutz- und Selbsthilfetraining sind Formen der Physiotherapie, die sich mit der Anpassung des Alltags an die Erkrankung befassen.