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  • Verstauchung

    Wie man eine Verstauchung behandelt: Physiotherapie Schritte und Tipps Eine Verstauchung ist eine Verletzung eines Bandes, das ein Gelenk stabilisiert. Die häufigsten Formen von Verstauchungen sind Knöchel-, Knie- und Handgelenksverstauchungen. Sie können durch einen Sturz, einen Schlag oder eine plötzliche Drehung des Gelenks verursacht werden. Die Symptome einer Verstauchung sind Schmerzen, Schwellungen, Blutergüsse und eingeschränkte Beweglichkeit des betroffenen Gelenks. Physiotherapie ist eine wichtige Behandlung für Verstauchungen, da sie die Heilung beschleunigt, die Schmerzen lindert und die Funktion des Gelenks wiederherstellt. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie eine Verstauchung mit Physiotherapie Schritt für Schritt behandeln können und welche Tipps Sie beachten sollten. Schritt 1: Ruhigstellen und kühlen Der erste Schritt bei der Behandlung einer Verstauchung ist, das verletzte Gelenk ruhigzustellen und zu kühlen. Das verhindert, dass sich die Entzündung verschlimmert und lindert die Schmerzen. Sie können eine Schiene oder eine Bandage verwenden, um das Gelenk zu immobilisieren, aber nicht zu fest anziehen, um die Durchblutung nicht zu beeinträchtigen. Sie sollten das Gelenk so oft wie möglich hochlagern, um die Schwellung zu reduzieren. Um das Gelenk zu kühlen, können Sie eine Eispackung oder einen kalten Umschlag für 15 bis 20 Minuten alle zwei bis drei Stunden auflegen. Achten Sie darauf, ein Tuch zwischen das Eis und die Haut zu legen, um Erfrierungen zu vermeiden. Sie können auch entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol einnehmen, um die Schmerzen zu lindern, aber fragen Sie Ihren Arzt nach der richtigen Dosierung und möglichen Nebenwirkungen. Schritt 2: Beginnen Sie mit sanften Übungen Nach ein paar Tagen der Ruhe und Kühlung können Sie mit sanften Übungen beginnen, um die Beweglichkeit und Kraft des verletzten Gelenks zu verbessern. Ihr Physiotherapeut wird Ihnen die geeigneten Übungen zeigen, die Sie zu Hause durchführen können. Die Übungen sollten nicht schmerzhaft sein, sondern nur ein leichtes Ziehen im Band erzeugen. Sie sollten die Übungen langsam und vorsichtig ausführen und aufhören, wenn Sie starke Schmerzen verspüren. Einige Beispiele für Übungen sind: - Knöchelverstauchung: Kreisen Sie den Fuß im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn, heben Sie den Fuß an und senken Sie ihn ab, stellen Sie sich auf die Zehenspitzen und wieder ab. - Knieverstauchung: Beugen und strecken Sie das Knie langsam, schieben Sie das Bein nach vorne und zurück auf einer glatten Oberfläche, stehen Sie auf einem Bein und halten Sie das Gleichgewicht. - Handgelenksverstauchung: Drehen Sie das Handgelenk nach innen und außen, öffnen und schließen Sie die Hand, drücken Sie eine weiche Kugel oder einen Schwamm zusammen. Schritt 3: Steigern Sie die Intensität der Übungen Wenn die Schmerzen und Schwellungen abgeklungen sind und das Gelenk seine normale Beweglichkeit wiedererlangt hat, können Sie die Intensität der Übungen steigern, um die Kraft und Stabilität des Bandes zu erhöhen. Ihr Physiotherapeut wird Ihnen helfen, die Übungen anzupassen oder neue hinzuzufügen, je nach Ihrem Fortschritt und Ihren Zielen. Die Übungen sollten immer noch nicht schmerzhaft sein, aber etwas herausfordernder als zuvor. Einige Beispiele für intensivere Übungen sind: - Knöchelverstauchung: Laufen oder joggen auf unebenem Gelände, springen oder hüpfen auf einem Bein, balancieren auf einer Wippe oder einem Kissen. - Knieverstauchung: Radfahren, Treppensteigen, Kniebeugen oder Ausfallschritte mit Gewichten, springen oder hüpfen auf beiden Beinen. - Handgelenksverstauchung: Greifen oder heben Sie Gegenstände mit unterschiedlichem Gewicht und Form, werfen oder fangen Sie einen Ball, spielen Sie Klavier oder Gitarre. Tipps für eine erfolgreiche Physiotherapie Um eine schnelle und vollständige Genesung von einer Verstauchung zu erreichen, sollten Sie einige Tipps befolgen, die Ihre Physiotherapie unterstützen: - Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Physiotherapeuten genau und machen Sie die Übungen regelmäßig und konsequent. - Hören Sie auf Ihren Körper und übertreiben Sie es nicht mit den Übungen. Wenn Sie starke Schmerzen, Schwellungen oder Rötungen bemerken, machen Sie eine Pause und konsultieren Sie Ihren Physiotherapeuten. - Wärmen Sie sich vor den Übungen auf und dehnen Sie sich danach, um Verletzungen zu vermeiden und die Durchblutung zu fördern. - Tragen Sie gegebenenfalls eine Schiene oder eine Bandage, um das Gelenk zu schützen, aber entfernen Sie sie für die Übungen, um das Gelenk nicht zu versteifen. - Vermeiden Sie Aktivitäten, die das Gelenk belasten oder reizen, bis Sie vollständig geheilt sind. Fragen Sie Ihren Physiotherapeuten nach alternativen Aktivitäten, die Sie ausüben können. Fazit Eine Verstauchung ist eine häufige Verletzung, die mit Physiotherapie effektiv behandelt werden kann. Physiotherapie hilft Ihnen, die Schmerzen zu lindern, die Heilung zu beschleunigen und die Funktion des Gelenks wiederherzustellen. Indem Sie die Schritte und Tipps in diesem Artikel befolgen, können Sie eine erfolgreiche Physiotherapie durchführen und Ihre Verstauchung hinter sich lassen.

  • Zerebralparese

    Zerebralparese: Was ist das und wie kann Physiotherapie helfen? Zerebralparese ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Bewegungs- und Haltungsstörungen, die durch eine Schädigung des Gehirns vor, während oder kurz nach der Geburt entstehen. Die Schädigung ist nicht fortschreitend, aber die Folgen können sich im Laufe der Zeit verändern. Zerebralparese ist die häufigste Ursache für motorische Behinderungen bei Kindern und Jugendlichen. Die Auswirkungen einer Zerebralparese können sehr unterschiedlich sein, je nachdem, welche Bereiche des Gehirns betroffen sind, wie schwer die Schädigung ist und welche anderen Faktoren eine Rolle spielen. Die häufigsten Symptome sind: - Spastik: eine erhöhte Muskelspannung, die zu steifen und unkontrollierten Bewegungen führt - Dyskinesie: unwillkürliche Bewegungen, die z.B. zittern, verdrehen oder schlenkern können - Ataxie: eine gestörte Koordination und Gleichgewicht, die zu Schwierigkeiten beim Stehen, Gehen oder Greifen führt - Hypotonie: eine verringerte Muskelspannung, die zu schlaffen und kraftlosen Bewegungen führt Zusätzlich zu den motorischen Problemen können auch andere Beeinträchtigungen auftreten, wie z.B.: - Kognitive Einschränkungen: Schwierigkeiten beim Lernen, Denken oder Erinnern - Sinnesstörungen: Probleme beim Sehen, Hören oder Fühlen - Kommunikationsstörungen: Probleme beim Sprechen, Verstehen oder Ausdrücken - Wahrnehmungsstörungen: Probleme bei der Verarbeitung von Informationen aus der Umwelt - Verhaltensauffälligkeiten: Probleme bei der Anpassung an Situationen, dem Umgang mit Emotionen oder dem Aufbau von Beziehungen - Schmerzen: chronische oder akute Schmerzen in verschiedenen Körperregionen - Harninkontinenz: ungewollter Harnverlust oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen - Muskuloskelettale Probleme: Veränderungen an den Knochen, Gelenken oder Muskeln durch Fehlhaltungen oder Überlastung - Epilepsie: Anfälle durch eine gestörte elektrische Aktivität im Gehirn Wie wird Zerebralparese diagnostiziert? Die Diagnose einer Zerebralparese basiert auf einer gründlichen Untersuchung des Kindes durch einen Arzt oder eine Ärztin, die die Entwicklungsgeschichte, die klinischen Symptome und die Ergebnisse von verschiedenen Tests berücksichtigt. Dazu können z.B. gehören: - Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT), um die Struktur des Gehirns zu beurteilen - Elektroenzephalographie (EEG), um die elektrische Aktivität des Gehirns zu messen - Elektromyographie (EMG), um die elektrische Aktivität der Muskeln zu messen - Bluttests, um mögliche genetische oder metabolische Ursachen auszuschließen Die Diagnose einer Zerebralparese kann manchmal schon kurz nach der Geburt gestellt werden, wenn das Kind deutliche Anzeichen einer Hirnschädigung zeigt. In anderen Fällen kann es jedoch mehrere Monate oder Jahre dauern, bis die Diagnose gesichert ist, da sich die Symptome erst im Laufe der Zeit zeigen oder verändern. Wie wird Zerebralparese behandelt? Die Behandlung einer Zerebralparese ist individuell auf die Bedürfnisse und Ziele des Kindes und seiner Familie abgestimmt. Es gibt keine Heilung für die zugrunde liegende Hirnschädigung, aber es gibt viele Möglichkeiten, die Folgen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Die Behandlung umfasst in der Regel mehrere Fachdisziplinen, wie z.B.: - Physiotherapie: eine Therapieform, die sich auf die Verbesserung der Bewegungsfähigkeit, der Haltung und des Gleichgewichts konzentriert - Ergotherapie: eine Therapieform, die sich auf die Förderung der Selbstständigkeit und der Teilhabe an alltäglichen Aktivitäten konzentriert - Logopädie: eine Therapieform, die sich auf die Verbesserung der Sprach- und Kommunikationsfähigkeit konzentriert - Neuropsychologie: eine Fachrichtung, die sich auf die Beurteilung und Förderung der kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklung konzentriert - Orthopädie: eine Fachrichtung, die sich auf die Behandlung von muskuloskelettalen Problemen konzentriert - Neurologie: eine Fachrichtung, die sich auf die Behandlung von neurologischen Problemen wie Epilepsie konzentriert Die Behandlung kann verschiedene Methoden umfassen, wie z.B.: - Übungen: gezielte Bewegungsübungen, um die Muskelkraft, -dehnung und -koordination zu verbessern - Manuelle Therapien: gezielte Handgriffe, um die Gelenkbeweglichkeit, die Durchblutung und die Entspannung zu fördern - Neurophysiologische Therapien: spezielle Therapiekonzepte, die auf der Aktivierung von Reflexen oder Mustern basieren, um das zentrale Nervensystem zu stimulieren (z.B. Vojta, Bobath, Castillo Morales, Petö) - Hilfsmittel: spezielle Geräte oder Materialien, die die Bewegung oder Kommunikation erleichtern oder unterstützen (z.B. Schienen, Orthesen, Rollstühle, Sprachcomputer) - Medikamente: spezielle Arzneimittel, die den Muskeltonus senken oder Anfälle verhindern (z.B. Baclofen, Botulinumtoxin) - Operationen: chirurgische Eingriffe, die den Muskeltonus verändern oder Gelenkfehlstellungen korrigieren (z.B. Sehnenverlängerungen, Gelenkversteifungen) Die Behandlung beginnt in der Regel so früh wie möglich und wird kontinuierlich an den Entwicklungsstand und die Bedürfnisse des Kindes angepasst. Die Behandlung ist ein langfristiger Prozess, der eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Kind, seiner Familie und dem Behandlungsteam erfordert. Wie kann Physiotherapie bei Zerebralparese helfen? Die Physiotherapie ist eine der wichtigsten Säulen in der Behandlung von Zerebralparese. Sie hat folgende Ziele: - Die Bewegungsfähigkeit des Kindes zu verbessern oder zu erhalten - Die Haltung des Kindes zu optimieren oder zu stabilisieren - Das Gleichgewicht und die Koordination des Kindes zu fördern oder zu trainieren - Die Muskelspannung des Kindes zu regulieren oder zu normalisieren - Die Muskelkraft und -ausdauer des Kindes zu steigern oder zu erhalten - Die Muskelverkürzungen oder -kontrakturen des Kindes zu vermeiden oder zu reduzieren - Die Schmerzen des Kindes zu lindern oder zu vermeiden - Die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit des Kindes zu unterstützen oder zu ermöglichen Die Physiotherapie bei Zerebralparese basiert auf einer individuellen Beurteilung des Kindes durch einen Physiotherapeuten oder eine Physiotherapeutin. Dabei werden verschiedene Aspekte berücksichtigt

  • Zerrung

    Wie Sie eine Zerrung richtig behandeln und vorbeugen Eine Zerrung ist eine häufige Sportverletzung, die durch eine Überdehnung oder Überbelastung eines Muskels entsteht. Die Zerrung kann jeden Skelettmuskel betreffen, aber besonders anfällig sind die Rücken-, Oberschenkel- und Wadenmuskulatur. Eine Zerrung ist meist nicht schwerwiegend, aber schmerzhaft und beeinträchtigt die Beweglichkeit des Muskels. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie eine Zerrung erkennen, behandeln und vorbeugen können. Symptome einer Zerrung Eine Zerrung äußert sich in ziehenden, krampfartigen Schmerzen im betroffenen Muskel, die sich oft langsam entwickeln und allmählich stärker werden. Die Schmerzen werden bei Dehnung und Belastung des Muskels verstärkt. Die sportliche Aktivität muss meist abgebrochen werden. Der gezerrte Muskel kann auch geschwollen sein und einen Bluterguss aufweisen. Ursachen und Risikofaktoren einer Zerrung Eine Zerrung entsteht, wenn der Muskel über seine normale Länge hinaus gedehnt wird oder wenn er zu stark oder zu schnell kontrahiert wird. Dies kann durch unnatürliche Bewegungsabläufe, plötzliche Beschleunigung oder Abbremsung, ungewohnte Belastungen oder Stöße passieren. Zu den Risikofaktoren für eine Zerrung gehören: - Fehlendes Aufwärmen vor dem Sport - Untrainierte oder verkürzte Muskulatur - Muskuläre Dysbalancen - Mangelnde Dehnfähigkeit - Flüssigkeitsmangel - Kalte Temperaturen Behandlung einer Zerrung Die Behandlung einer Zerrung richtet sich nach der Schwere der Verletzung. In der Regel gilt die PECH-Regel, die aus folgenden Schritten besteht: - Pause: Der Muskel sollte sofort geschont werden, um weitere Schäden zu vermeiden. - Kühlung: Der Muskel sollte gekühlt werden, um die Blutung zu stoppen und die Schwellung zu reduzieren. Dazu eignen sich Kühlpacks, Eisbeutel oder kalte Umschläge, die für etwa 15 Minuten auf die verletzte Stelle gelegt werden. Dies sollte mehrmals am Tag wiederholt werden. - Compression: Der Muskel sollte mit einem elastischen Druckverband umwickelt werden, um die Blutung zu begrenzen und den Schmerz zu lindern. Der Verband sollte nicht zu eng sein, um den Blutfluss nicht zu behindern. - Hochlagern: Der Muskel sollte hochgelagert werden, um den Blutdruck zu senken und den Abtransport von Flüssigkeit zu fördern. Zusätzlich können folgende Maßnahmen helfen: - Medikamente: Es können Medikamente empfohlen von Ihrem Apotheker oder Arzt zur verbesserten Regeneration eingenommen werden. - Physiotherapie: Eine physiotherapeutische Behandlung kann die Heilung beschleunigen und die Funktion des Muskels wiederherstellen. Dazu gehören Elektrotherapie, Ultraschalltherapie, Interferenzstrom und gezielte Übungen zur Mobilisation, Kräftigung und Dehnung des Muskels. - Salbenverbände: Abschwellende Salben können die Durchblutung fördern und die Schwellung reduzieren. - Tapeverbände: Funktionelle Tapeverbände können den Muskel stabilisieren und entlasten. Die Dauer der Behandlung hängt von der Schwere der Zerrung ab. Eine leichte Zerrung heilt meist innerhalb von ein bis zwei Wochen aus, eine mittlere bis schwere Zerrung kann mehrere Wochen bis Monate dauern. Vorbeugung einer Zerrung Um eine Zerrung zu vermeiden, sollten Sie folgende Tipps befolgen: - Wärmen Sie sich vor dem Sport ausreichend auf, um die Durchblutung und Dehnfähigkeit der Muskeln zu erhöhen. - Machen Sie dynamische Mobilisationsübungen, um die Muskeln auf die Belastung vorzubereiten. - Steigern Sie die Intensität und Dauer des Trainings langsam und individuell angepasst. - Dehnen Sie sich nach dem Sport, um die Muskeln zu entspannen und zu verlängern. - Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, um den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen auszugleichen. - Tragen Sie geeignete Kleidung und Schuhe, die Ihren Bewegungen angepasst sind und Sie vor Kälte schützen. - Trainieren Sie regelmäßig und ausgewogen, um Ihre Muskulatur zu stärken und Dysbalancen zu vermeiden. Eine Zerrung ist eine häufige Sportverletzung, die durch eine Überdehnung oder Überbelastung eines Muskels entsteht. Die Zerrung kann jeden Skelettmuskel betreffen, aber besonders anfällig sind die Rücken-, Oberschenkel- und Wadenmuskulatur. Eine Zerrung ist meist nicht schwerwiegend, aber schmerzhaft und beeinträchtigt die Beweglichkeit des Muskels. In diesem Artikel haben Sie erfahren, wie Sie eine Zerrung erkennen, behandeln und vorbeugen können. Wenn Sie eine Zerrung vermuten, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, um die Diagnose zu bestätigen und die richtige Therapie zu erhalten.

  • Spondylarthrose

    Spondylarthrose: Was ist das und wie kann man sie behandeln? Spondylarthrose ist eine degenerative Erkrankung der kleinen Wirbelgelenke, die auch Facettengelenke genannt werden. Diese Gelenke verbinden die einzelnen Wirbelkörper miteinander und ermöglichen die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Bei einer Spondylarthrose kommt es zu einem Verschleiß des Knorpels, der die Gelenkflächen schützt, und zu einer Bildung von Knochenwucherungen (Osteophyten) an den Gelenkrändern. Dies kann zu Schmerzen, Steifigkeit und Bewegungseinschränkungen im Rücken führen. Ursachen und Risikofaktoren für Spondylarthrose Die häufigste Ursache für Spondylarthrose ist der natürliche Alterungsprozess, der zu einer Abnutzung des Knorpels führt. Mit zunehmendem Alter verliert der Knorpel an Elastizität und Wasserbindungsfähigkeit, wodurch er dünner und rissiger wird. Die Gelenkflächen reiben stärker aneinander und es kommt zu einer Entzündungsreaktion, die die Bildung von Osteophyten fördert. Diese können wiederum auf die Nervenwurzeln oder das Rückenmark drücken und weitere Beschwerden verursachen. Neben dem Alter gibt es noch andere Faktoren, die das Risiko für eine Spondylarthrose erhöhen können, wie zum Beispiel: - Überlastung durch Sport, schwere körperliche Arbeit oder Übergewicht - Fehlhaltungen oder Fehlstellungen der Wirbelsäule - Verletzungen oder Entzündungen der Wirbelgelenke - Genetische Veranlagung - Erkrankungen wie Rheuma oder Osteoporose Symptome einer Spondylarthrose Die Symptome einer Spondylarthrose können je nach betroffenem Wirbelsäulenabschnitt variieren. Die häufigsten Formen sind die Halswirbelsäulen-Spondylarthrose (Zervikale Spondylarthrose) und die Lendenwirbelsäulen-Spondylarthrose (Lumbale Spondylarthrose). Die Brustwirbelsäulen-Spondylarthrose (Thorakale Spondylarthrose) ist seltener, da dieser Bereich weniger beweglich ist. Die typischen Symptome einer Spondylarthrose sind: - Nicht genau lokalisierbarer Rückenschmerz, oft stärker im Lauf des Tages und bei Belastung - Morgensteifigkeit der Wirbelsäule, die sich nach einiger Zeit bessert - Ausstrahlung der Schmerzen in die Arme, Beine oder den Nacken, je nach betroffenem Nerv - Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Schwäche in den Extremitäten - Einschränkung der Beweglichkeit der Wirbelsäule - Knackgeräusche bei Bewegungen Diagnose einer Spondylarthrose Die Diagnose einer Spondylarthrose erfolgt in der Regel durch eine Anamnese, eine körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren. Der Arzt fragt nach den Beschwerden, dem Krankheitsverlauf und möglichen Risikofaktoren. Er tastet die Wirbelsäule ab und prüft die Beweglichkeit, die Reflexe und die Sensibilität. Um die Veränderungen an den Wirbelgelenken sichtbar zu machen, können Röntgenaufnahmen, eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Computertomografie (CT) durchgeführt werden. Diese können auch andere Ursachen für die Rückenschmerzen ausschließen, wie zum Beispiel einen Bandscheibenvorfall oder einen Tumor. Behandlung einer Spondylarthrose Die Behandlung einer Spondylarthrose zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die Entzündung zu hemmen, die Beweglichkeit zu verbessern und den weiteren Verschleiß zu verlangsamen. Die Therapie ist meist konservativ, das heißt, sie kommt ohne Operation aus. Die wichtigsten Behandlungsmethoden sind: - Medikamente: Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können die Schmerzen reduzieren und die Entzündung hemmen. Bei stärkeren Schmerzen können auch Opioide oder Kortison verabreicht werden. Muskelrelaxantien wie Tetrazepam können die Muskelverspannungen lösen. - Physiotherapie: Krankengymnastik, Massage, Wärme- oder Kälteanwendungen, Elektrotherapie oder Ultraschall können die Durchblutung fördern, die Muskulatur kräftigen und die Gelenkfunktion verbessern. Der Physiotherapeut kann auch Übungen für zu Hause zeigen, die regelmäßig durchgeführt werden sollten. - Ergotherapie: Der Ergotherapeut kann Tipps geben, wie man den Alltag rückenschonend gestalten kann, zum Beispiel durch eine ergonomische Sitzhaltung, eine geeignete Matratze oder Hilfsmittel wie Kissen oder Stützgürtel. - Manuelle Therapie: Die manuelle Therapie umfasst verschiedene Techniken, die von einem speziell ausgebildeten Arzt oder Therapeuten durchgeführt werden. Dazu gehören zum Beispiel die Mobilisation, bei der die Gelenke sanft bewegt werden, oder die Manipulation, bei der die Gelenke mit einem kurzen Impuls eingerenkt werden. Diese Methoden können die Gelenkblockaden lösen und die Schmerzen lindern. - Injektionstherapie: Bei der Injektionstherapie werden Medikamente direkt in das betroffene Gelenk gespritzt. Dies kann zum Beispiel Kortison sein, das die Entzündung hemmt, oder ein Lokalanästhetikum, das den Schmerz betäubt. Eine andere Möglichkeit ist die Verödung der Nervenfasern, die das Gelenk versorgen (Denervierung). Dies kann mit einer Radiofrequenztherapie oder einer Lasertherapie erfolgen. Operation einer Spondylarthrose Eine Operation einer Spondylarthrose wird nur in seltenen Fällen in Betracht gezogen, wenn alle anderen Behandlungsmethoden versagt haben oder wenn es zu schwerwiegenden Komplikationen kommt, wie zum Beispiel einer Querschnittslähmung. Die Art der Operation hängt von der individuellen Situation ab. Mögliche Eingriffe sind: - Dekompression: Bei der Dekompression wird das Rückenmark oder die Nervenwurzel von dem Druck befreit, der durch die Osteophyten oder andere Strukturen verursacht wird. Dies kann durch eine Laminektomie (Entfernung eines Teils des Wirbelbogens) oder eine Foraminotomie (Erweiterung des Wirbellochs) erfolgen. - Fusion: Bei der Fusion werden zwei oder mehrere Wirbel miteinander verbunden, um die Beweglichkeit und damit den Verschleiß des betroffenen Gelenks zu reduzieren. Dies kann durch eine Spondylodese (Versteifung mit Knochenmaterial) oder eine Implantation von künstlichen Gelenken (Facettenprothesen) erfolgen. Prognose einer Spondylarthrose Die Prognose einer Spondylarthrose hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter, dem Schweregrad der Erkrankung und dem Ansprechen auf die Therapie. In vielen Fällen lassen sich die Symptome mit einer konservativen Behandlung gut kontrollieren und die Lebensqualität verbessern. Eine Heilung ist jedoch nicht möglich, da der Knorpelverschleiß nicht rückgängig gemacht werden kann. Daher ist es wichtig, regelmäßig Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur zu machen und auf eine gesunde Lebensweise zu achten. Vorbeugung einer Spondylarthrose Eine Spondylarthrose lässt sich nicht vollständig vermeiden, da sie meist altersbedingt ist. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die das Risiko verringern

  • Osteoporose

    Osteoporose: Was ist das und wie kann Physiotherapie helfen? Osteoporose ist eine Erkrankung des Skeletts, bei der die Knochen an Festigkeit und Funktion verlieren. Die Folge sind häufige Knochenbrüche, vor allem an Wirbelsäule, Hüfte und Rippen. Osteoporose kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel Hormonmangel, Medikamenteneinnahme, Untergewicht oder Bewegungsmangel. Die Erkrankung verursacht meist keine Schmerzen im Anfangsstadium, sondern erst wenn die Knochen bereits geschwächt sind. Physiotherapie ist eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose. Physiotherapeuten können ein individuelles Übungsprogramm erstellen, das den Knochenaufbau fördert, die Muskulatur kräftigt, die Haltung verbessert und das Sturzrisiko senkt. Außerdem können sie Tipps zur Ernährung, Alltagsgestaltung und Schmerzbewältigung geben. Häufige Formen der Osteoporose Es gibt zwei Hauptformen der Osteoporose: die primäre und die sekundäre Osteoporose. Die primäre Osteoporose ist die häufigste Form und betrifft vor allem Frauen nach den Wechseljahren. Der Grund dafür ist der Mangel an Östrogen, einem weiblichen Geschlechtshormon, das den Knochenabbau hemmt. Auch Männer können an primärer Osteoporose erkranken, wenn sie einen Testosteronmangel haben. Die sekundäre Osteoporose entsteht als Folge von anderen Erkrankungen oder Medikamenten, die den Knochenstoffwechsel beeinflussen. Dazu gehören zum Beispiel Schilddrüsenüberfunktion, Tumorerkrankungen, Magersucht, Diabetes, Epilepsie oder Kortisontherapie. Physiotherapie bei Osteoporose: Was sind die Ziele? Physiotherapie hat mehrere Ziele bei der Behandlung von Osteoporose: - Steigerung des Knochenaufbaus durch muskuläre Druck- und Zugbelastung - Kräftigung der Rumpfmuskulatur zur Stabilisierung und Entlastung der Wirbelsäule - Verbesserung der Körperwahrnehmung und der günstigen Körperhaltung - Training der Reaktion und Koordination zur Sturzprophylaxe - Heil- und Hilfsmittelberatung zur Unterstützung der Mobilität - Maßnahmen zur Schmerzbewältigung bei akuten oder chronischen Beschwerden - Rehabilitative und sportliche Aktivitäten zur Förderung der Lebensqualität Physiotherapie bei Osteoporose: Welche Übungen sind geeignet? Physiotherapeuten können aus einer Vielzahl von Übungen auswählen, die auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Patienten abgestimmt sind. Dabei sollten folgende Prinzipien beachtet werden: - Die Übungen sollten regelmäßig und langfristig durchgeführt werden, um einen Effekt auf den Knochen zu erzielen. - Die Übungen sollten eine moderate bis hohe Intensität haben, um den Knochen zu stimulieren. - Die Übungen sollten abwechslungsreich sein, um verschiedene Muskelgruppen und Knochenregionen zu beanspruchen. - Die Übungen sollten funktionell sein, das heißt Alltagsbewegungen nachahmen oder erleichtern. - Die Übungen sollten sicher sein, das heißt das Verletzungsrisiko minimieren. Beispiele für geeignete Übungen sind: - Krafttraining mit Gewichten oder Widerstandsbändern - Gleichgewichtsübungen auf instabilen Unterlagen oder mit Augen geschlossen - Koordinationsübungen mit Bällen oder Stäben - Beweglichkeitsübungen für die Wirbelsäule und die Gelenke - Ausdauertraining wie Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking Physiotherapie bei Osteoporose: Wie finde ich einen qualifizierten Physiotherapeuten? Um einen qualifizierten Physiotherapeuten zu finden, der auf die Behandlung von Osteoporose spezialisiert ist, können folgende Schritte helfen: - Eine Überweisung vom Hausarzt oder Facharzt einholen, der die Diagnose gestellt hat. - Eine Therapeutensuche im Internet nutzen, zum Beispiel auf der Website des Deutschen Verbands für Physiotherapie (ZVK) . - Nach Empfehlungen von anderen Betroffenen oder Selbsthilfegruppen fragen. - Ein Erstgespräch mit dem Physiotherapeuten vereinbaren, um die Therapieziele und -methoden zu besprechen. Fazit Osteoporose ist eine ernste Erkrankung, die die Knochen brüchig und anfällig für Frakturen macht. Physiotherapie ist eine wichtige Maßnahme, um den Knochenschwund zu verlangsamen, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Physiotherapeuten können ein individuelles Übungsprogramm erstellen, das den Knochenaufbau fördert, die Muskulatur kräftigt, die Haltung verbessert und das Sturzrisiko senkt. Außerdem können sie Tipps zur Ernährung, Alltagsgestaltung und Schmerzbewältigung geben. Um einen qualifizierten Physiotherapeuten zu finden, sollte man sich vom Arzt überweisen lassen, eine Therapeutensuche im Internet nutzen oder nach Empfehlungen fragen. : https://www.physio-deutschland.de/patienten-interessierte/krankheitsbilder/orthopaedische-erkrankungen/osteoporose.html

  • Fersensporn

    Fersensporn: Was ist das und wie kann man es behandeln? Fersensporn ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch einen knöchernen Auswuchs an der Ferse verursacht wird. Dieser entsteht durch eine chronische Überlastung der Sehnenansätze, die an der Ferse befestigt sind. Es gibt zwei Arten von Fersensporn: den unteren Fersensporn, der an der Fußsohle auftritt, und den oberen Fersensporn, der an der Achillessehne entsteht. Beide können zu Entzündungen und Schmerzen im Fersenbereich führen, die vor allem nach Ruhephasen oder beim Gehen spürbar sind. Ursachen und Risikofaktoren für Fersensporn Die häufigsten Ursachen für Fersensporn sind: - Fehlstellungen der Füße, Beine oder Hüfte, die zu einer falschen Belastung der Ferse führen - Langes Stehen oder Gehen auf hartem Untergrund, das die Sehnenansätze reizt - Schwache Muskulatur im Fuß- und Unterschenkelbereich, die die Stabilität des Fußgewölbes beeinträchtigt - Falsche Ausführung von sportlichen Übungen, die zu einer Überdehnung oder Verletzung der Sehnen führen können - Falsches Schuhwerk, das zu wenig Halt oder Dämpfung bietet - Übergewicht, das den Druck auf die Ferse erhöht Zu den Risikofaktoren für Fersensporn gehören außerdem: - Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität des Gewebes ab und die Knochen werden brüchiger - Geschlecht: Frauen sind häufiger betroffen als Männer, da sie öfter Schuhe mit hohen Absätzen tragen - Erkrankungen: Bestimmte Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma oder Gicht können die Entstehung von Fersensporn begünstigen Diagnose und Behandlung von Fersensporn Die Diagnose von Fersensporn erfolgt meist durch eine körperliche Untersuchung und eine Röntgenaufnahme der Ferse. Dabei kann der Arzt feststellen, ob ein knöcherner Auswuchs vorhanden ist und wie groß er ist. Allerdings ist nicht jeder Fersensporn schmerzhaft. Manche Menschen haben einen Fersensporn, ohne es zu merken. Die Behandlung von Fersensporn richtet sich nach dem Schweregrad der Beschwerden und dem individuellen Befund. In vielen Fällen kann eine konservative Therapie ausreichen, um die Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu fördern. Dazu gehören: - Schonung: Die Ferse sollte möglichst wenig belastet werden, um die Entzündung abklingen zu lassen - Kühlung: Die Anwendung von Eis oder kalten Umschlägen kann die Schwellung reduzieren und die Schmerzen lindern - Medikamente: Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente können vorübergehend eingenommen werden, um die Beschwerden zu mindern - Einlagen: Spezielle Einlagen können den Druck auf den Fersensporn verringern und die Fußstellung korrigieren - Physiotherapie: Gezielte Übungen können die Muskulatur stärken, die Durchblutung fördern und die Beweglichkeit verbessern - Stoßwellentherapie: Dabei werden hochenergetische Schallwellen auf den Fersensporn gerichtet, um ihn aufzulösen oder zu verkleinern In seltenen Fällen kann eine operative Entfernung des Fersensporns notwendig sein, wenn alle anderen Maßnahmen nicht helfen oder wenn der Fersensporn sehr groß ist. Vorbeugung von Fersensporn Um einem Fersensporn vorzubeugen oder einem erneuten Auftreten entgegenzuwirken, sollte man folgende Tipps beachten: - Auf das Körpergewicht achten und Übergewicht vermeiden - Auf eine gesunde Ernährung achten und ausreichend Flüssigkeit trinken - Auf eine gute Fußhygiene achten und die Füße regelmäßig pflegen - Auf geeignetes Schuhwerk achten, das genug Platz, Halt und Dämpfung bietet - Auf eine gute Körperhaltung achten und Fehlbelastungen vermeiden - Auf eine ausgewogene sportliche Betätigung achten und die Füße vor und nach dem Sport dehnen und aufwärmen - Auf eine regelmäßige Fußgymnastik achten, um die Muskulatur zu kräftigen und die Beweglichkeit zu erhalten

  • Hallux Valgus

    Hallux Valgus: Was ist das und wie kann man es behandeln? Hallux valgus, auch bekannt als Ballenzeh, ist eine häufige Fußfehlstellung, bei der die Großzehe im unteren Gelenk nach innen abweicht und das Großzehengrundgelenk nach außen hervortritt. Dies kann zu Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, Schwielenbildung und Schleimbeutelentzündungen führen. Außerdem kann es die Beweglichkeit und das Gehen beeinträchtigen. Hallux valgus kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel genetische Veranlagung, Fußfehlstellungen wie Senk- oder Spreizfuß, oder das Tragen von engem oder hohem Schuhwerk. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Die Behandlung von Hallux valgus hängt vom Schweregrad der Fehlstellung und den Beschwerden ab. In vielen Fällen können konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Schienen, Bandagen oder Einlagen helfen, die Symptome zu lindern und die Fehlstellung zu korrigieren. In schweren Fällen oder bei starken Schmerzen kann eine Operation notwendig sein, um das Gelenk zu richten und die Funktion wiederherzustellen. Physiotherapie bei Hallux valgus Physiotherapie ist eine wichtige konservative Behandlungsmethode bei Hallux valgus. Sie hat zum Ziel, die Muskulatur und das Bindegewebe des Fußes zu kräftigen, das Fußgewölbe aufzurichten, die Beweglichkeit des Großzehengelenks zu verbessern und die Fehlstellung zu reduzieren. Physiotherapie bei Hallux valgus umfasst verschiedene Übungen und Techniken, wie zum Beispiel: - Fußgymnastik: Durch gezielte Bewegungsübungen kann die Großzehe in die richtige Stellung gebracht werden. Dabei wird vor allem der Muskel trainiert, der die Großzehe nach innen zieht (M. abductor hallucis). Dieser Muskel kann bei einem leichten bis mittleren Hallux valgus noch wirksam sein, bei einem fortgeschrittenen Hallux valgus ist er jedoch meist über das Gelenk gerutscht und verstärkt die Fehlstellung. Außerdem werden Übungen zur Kräftigung des Fußgewölbes durchgeführt, um dem Senkfuß entgegenzuwirken. - Manuelle Therapie: Durch sanfte Mobilisation und Massage kann das Großzehengelenk gelockert und die Durchblutung gefördert werden. Dies kann die Schmerzen lindern und die Heilung beschleunigen. - Kältetherapie: Durch Kühlung des entzündeten Gelenks kann die Schwellung reduziert und der Schmerz gelindert werden. - Elektrotherapie: Durch elektrische Reize können die Nerven stimuliert und die Muskeln entspannt werden. Dies kann ebenfalls zur Schmerzlinderung beitragen. - Lymphdrainage: Durch spezielle Grifftechniken kann der Abfluss von Lymphflüssigkeit aus dem Fuß verbessert werden. Dies kann die Schwellung verringern und den Heilungsprozess unterstützen. Häufige Formen von Hallux valgus Hallux valgus ist nicht immer gleich ausgeprägt. Es gibt verschiedene Formen von Hallux valgus, die sich in der Winkelgröße zwischen dem ersten Mittelfußknochen und der Großzehe unterscheiden. Je nach Winkelgröße spricht man von: - Leichtem Hallux valgus: Der Winkel beträgt weniger als 20 Grad. Die Fehlstellung ist noch nicht sehr sichtbar und verursacht meist keine Beschwerden. - Mittlerem Hallux valgus: Der Winkel beträgt zwischen 20 und 40 Grad. Die Fehlstellung ist deutlich erkennbar und kann zu Schmerzen beim Gehen oder in engem Schuhwerk führen. - Schwerem Hallux valgus: Der Winkel beträgt mehr als 40 Grad. Die Fehlstellung ist sehr ausgeprägt und kann zu starken Schmerzen, Entzündungen, Gelenkverschleiß und Bewegungseinschränkungen führen. Die Form des Hallux valgus hat Einfluss auf die Wahl der Behandlungsmethode. Bei einem leichten Hallux valgus kann eine konservative Therapie mit Physiotherapie, Schienen oder Bandagen ausreichend sein, um die Fehlstellung zu korrigieren. Bei einem mittleren bis schweren Hallux valgus kann eine Operation notwendig sein, um das Gelenk zu richten und die Funktion wiederherzustellen. Fazit Hallux valgus ist eine häufige Fußfehlstellung, die zu Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, Schwielenbildung und Schleimbeutelentzündungen führen kann. Die Ursachen können genetisch bedingt sein oder durch Fußfehlstellungen oder falsches Schuhwerk begünstigt werden. Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Fehlstellung und den Beschwerden ab. In vielen Fällen können konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Schienen, Bandagen oder Einlagen helfen, die Symptome zu lindern und die Fehlstellung zu korrigieren. In schweren Fällen oder bei starken Schmerzen kann eine Operation notwendig sein, um das Gelenk zu richten und die Funktion wiederherzustellen.

  • Brustkrebs

    Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Die Behandlung von Brustkrebs kann je nach Art und Stadium des Tumors unterschiedlich sein, aber oft umfasst sie eine Operation, bei der der Tumor und einige Lymphknoten entfernt werden. Dies kann zu verschiedenen Komplikationen führen, wie zum Beispiel Bewegungseinschränkungen, Schmerzen, Narben oder Lymphödemen. Um diese Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität der Patientinnen zu verbessern, kann Physiotherapie eine wichtige Rolle spielen. In diesem Artikel erklären wir, wie Physiotherapie nach Brustkrebs helfen kann, welche Methoden angewendet werden und was Sie selbst tun können. Was ist Physiotherapie nach Brustkrebs? Physiotherapie nach Brustkrebs ist ein Teil der Rehabilitation, die darauf abzielt, die körperlichen und psychischen Folgen der Erkrankung und ihrer Therapie zu mindern. Physiotherapie kann sowohl in der postoperativen Frühphase als auch in der Langzeitphase eingesetzt werden, je nach den individuellen Bedürfnissen und Zielen der Patientin. Die Ziele der Physiotherapie nach Brustkrebs sind unter anderem: - Die Beweglichkeit des betroffenen Armes und des Schultergürtels wiederherzustellen oder zu erhalten - Die Entstehung oder Verschlimmerung eines Lymphödems zu vermeiden oder zu reduzieren - Die Narbenheilung zu fördern und Verwachsungen zu lösen - Die Haltung zu verbessern und Fehlhaltungen zu korrigieren - Die Muskulatur zu kräftigen und die Ausdauer zu steigern - Die Atmung zu optimieren und die Lungenfunktion zu unterstützen - Die Schmerzen zu lindern und die Entspannung zu fördern - Das Selbstvertrauen und das Körpergefühl zu stärken - Die Rückkehr in den Alltag und das soziale Leben zu erleichtern Welche Methoden werden bei der Physiotherapie nach Brustkrebs angewendet? Die Methoden, die bei der Physiotherapie nach Brustkrebs angewendet werden, hängen von der Phase der Behandlung, dem Zustand der Patientin und ihren individuellen Zielen ab. Zu den häufigsten Methoden gehören: - Manuelle Therapie: Dabei handelt es sich um verschiedene Techniken, die mit den Händen ausgeführt werden, wie zum Beispiel Massagen, Mobilisationen oder Dehnungen. Diese können dazu beitragen, die Durchblutung zu verbessern, die Narben zu lockern, die Beweglichkeit zu erhöhen, die Schmerzen zu lindern und die Entspannung zu fördern. - Lymphdrainage: Dabei handelt es sich um eine spezielle Form der Massage, die darauf abzielt, den Abfluss der Lymphflüssigkeit aus dem betroffenen Gebiet zu verbessern. Dies kann dazu beitragen, ein Lymphödem zu vermeiden oder zu reduzieren, das durch die Entfernung oder Schädigung der Lymphknoten entstehen kann. - Komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE): Dabei handelt es sich um eine Kombination aus manueller Lymphdrainage, Kompressionsbandagen oder -strümpfen, Bewegungsübungen und Hautpflege. Diese Methode wird vor allem bei Patientinnen mit einem fortgeschrittenen oder chronischen Lymphödem angewendet. - Übungsbehandlung: Dabei handelt es sich um verschiedene Übungen, die individuell angepasst werden, um die Funktion des betroffenen Armes und des Schultergürtels wiederherzustellen oder zu erhalten. Diese können zum Beispiel Dehn-, Kräftigungs-, Koordinations-, Gleichgewichts- oder Ausdauerübungen umfassen. Diese können auch mit Hilfsmitteln wie Bällen, Stäben oder Tüchern durchgeführt werden. - Atemtherapie: Dabei handelt es sich um verschiedene Übungen, die darauf abzielen, die Atmung zu optimieren und die Lungenfunktion zu unterstützen. Diese können zum Beispiel Atemtechniken, Atemgymnastik oder Atemspiele umfassen. Diese können auch mit Hilfsmitteln wie Pfeifen, Ballons oder Blasrohren durchgeführt werden. - Entspannungstherapie: Dabei handelt es sich um verschiedene Methoden, die darauf abzielen, die Entspannung zu fördern und den Stress zu reduzieren. Diese können zum Beispiel progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Meditation oder Musiktherapie umfassen. Wie häufig und wie lange sollte die Physiotherapie nach Brustkrebs durchgeführt werden? Die Häufigkeit und die Dauer der Physiotherapie nach Brustkrebs hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Stadium der Erkrankung, dem Verlauf der Behandlung, dem Zustand der Patientin und ihren individuellen Zielen. Im Allgemeinen gilt: - In der postoperativen Frühphase sollte die Physiotherapie so früh wie möglich beginnen, idealerweise schon am ersten Tag nach der Operation. Die Physiotherapie sollte täglich oder mehrmals pro Woche durchgeführt werden, bis die Patientin entlassen wird oder bis sie eine ausreichende Beweglichkeit und Schmerzfreiheit erreicht hat. - In der Langzeitphase sollte die Physiotherapie je nach Bedarf fortgesetzt werden, um die erzielten Ergebnisse zu erhalten oder zu verbessern. Die Physiotherapie kann ambulant oder im Rahmen einer stationären Reha durchgeführt werden. Die Häufigkeit und die Dauer der Physiotherapie können variieren, je nachdem, ob es sich um eine präventive oder eine kurative Maßnahme handelt. Was können Sie selbst tun? Neben der professionellen Physiotherapie können Sie selbst auch viel tun, um Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden nach einer Brustkrebsbehandlung zu fördern. Hier sind einige Tipps: - Führen Sie regelmäßig Übungen durch, die Ihnen von Ihrer Physiotherapeutin gezeigt wurden. Diese können Ihnen helfen, Ihre Beweglichkeit, Ihre Kraft, Ihre Ausdauer und Ihre Haltung zu verbessern. - Tragen Sie bei Bedarf Kompressionsbandagen oder -strümpfe, um ein Lymphödem zu vermeiden oder zu reduzieren. Folgen Sie den Anweisungen Ihrer Physiotherapeutin bezüglich des An- und Ausziehens, der Reinigung und der Pflege der Kompressionsmittel. - Pflegen Sie Ihre Haut sorgfältig, um Infektionen oder Verletzungen zu vermeiden. Verwenden Sie milde Seifen und Cremes, schneiden Sie Ihre Nägel kurz und vermeiden Sie extreme Temperaturen oder Reibung. - Vermeiden Sie Belastungen oder Überanstrengungen des betroffenen Armes. Heben Sie keine schweren Gegenstände, tragen Sie keine engen Kleidungsstücke oder Schmuckstücke und vermeiden Sie Blutdruckmessungen oder Blutabnahmen an diesem Arm. - Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Essen Sie viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, mageres Eiweiß und gesunde Fette. Trinken Sie mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag oder mehr bei Hitze oder körperlicher Anstrengung. - Reduzieren Sie Ihren Alkohol- und Tabakkonsum oder verzichten Sie ganz darauf. Alkohol und Tabak können Ihre Gesundheit negativ beeinflussen und das Risiko für einen Rückfall erhöhen. - Suchen Sie sich Unterstützung bei Familie, Freunden oder professionellen Helfern. Sprechen Sie über Ihre Gefühle und Bedürfnisse, suchen Sie sich ein Hobby oder eine Aktivität, die Ihnen Spaß macht und nehmen Sie an Selbsthilfegruppen oder Beratungsangeboten teil. Welche Formen von Brustkrebs gibt es? Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs. Es gibt verschiedene Formen von Brustkrebs, die sich in ihrer Ursache, ihrem Wachstum, ihrem Ausbreitungsverhalten und ihrer Behandlung unterscheiden.

  • Koronare Herzkrankheit

    Koronare Herzkrankheit: Was ist das und wie kann Physiotherapie helfen? Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine Erkrankung, bei der die Blutgefäße, die das Herz mit Sauerstoff versorgen, verengt oder verschlossen sind. Die Ursache dafür sind meist Ablagerungen aus Cholesterin, Kalk, Entzündungszellen und Bindegewebe, die sich an den Gefäßwänden bilden. Diese Ablagerungen werden auch Plaques genannt. Wenn die Plaques aufbrechen oder reißen, können Blutgerinnsel entstehen, die den Blutfluss noch weiter behindern oder ganz unterbrechen. Das kann zu einem Herzinfarkt oder einem plötzlichen Herztod führen. Die KHK ist eine sehr häufige und ernste Erkrankung, die weltweit zu vielen Todesfällen und Behinderungen führt. In Deutschland leiden etwa 6 Millionen Menschen an KHK, und jedes Jahr sterben rund 120 000 Menschen daran. Die KHK ist die häufigste Ursache für eine Herzschwäche, bei der das Herz nicht mehr genug Blut in den Körper pumpen kann. Die Symptome einer KHK können je nach Schweregrad und betroffenen Gefäßen variieren. Die typischste Beschwerde ist die Angina pectoris, ein Engegefühl oder Schmerz in der Brust, der oft in den linken Arm oder den Hals ausstrahlt. Die Angina pectoris tritt meist bei körperlicher oder seelischer Belastung auf, wenn das Herz mehr Sauerstoff braucht als es bekommt. Sie kann aber auch in Ruhe auftreten. Andere Symptome können Atemnot, Schwindel, Übelkeit, Schwitzen oder Herzrasen sein. Wie wird die KHK diagnostiziert und behandelt? Die Diagnose einer KHK basiert auf der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und verschiedenen Tests, die die Funktion und den Zustand des Herzens und der Gefäße überprüfen. Dazu gehören zum Beispiel ein EKG, ein Belastungs-EKG, eine Echokardiografie, eine Herzkatheteruntersuchung oder eine Computertomografie der Koronararterien. Die Behandlung einer KHK hat mehrere Ziele: Die Symptome lindern, die Krankheitsprogression verlangsamen oder stoppen, das Risiko für Komplikationen senken und die Lebensqualität verbessern. Die Behandlung umfasst immer eine medikamentöse Therapie, die je nach individuellem Bedarf verschiedene Wirkstoffe wie Betablocker, Nitrate, Kalziumantagonisten, ACE-Hemmer, Statine oder Blutverdünner einschließen kann. Die Medikamente sollen den Blutdruck senken, den Blutfluss verbessern, das Herz entlasten und das Cholesterin reduzieren. Neben der medikamentösen Therapie gibt es auch invasive Verfahren zur Behandlung der KHK. Dabei werden die verengten oder verschlossenen Gefäße entweder mit einem Ballonkatheter gedehnt (PCI) oder mit einem Bypass umgangen (CABG). Diese Eingriffe können die Beschwerden lindern und das Überleben verlängern, sind aber nicht für jeden Patienten geeignet und haben auch Risiken und Nebenwirkungen. Was ist die Rolle der Physiotherapie bei der KHK? Die Physiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation nach einer KHK oder einem Herzinfarkt. Die Physiotherapie hat mehrere Vorteile für die Herzgesundheit: - Sie hilft dem Patienten, seine körperliche Leistungsfähigkeit zu erhalten oder zu steigern. - Sie schult den Patienten in der Wahrnehmung von Überbelastungszeichen und dem Umgang mit Angst und Stress. - Sie bereitet den Patienten auf die Alltagsbelastungen vor und fördert ein ökonomisches Bewegungsverhalten. - Sie entspannt die Muskulatur und das Gewebe des Brustkorbs und verbessert die Atmung. - Sie unterstützt den Patienten bei der Umstellung auf einen gesunden Lebensstil, der das Risiko für eine erneute Erkrankung senkt. Die Physiotherapie bei der KHK umfasst verschiedene Maßnahmen, die individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Dazu gehören zum Beispiel: - Ein körperliches Training, das die Ausdauer, die Kraft, die Koordination und die Beweglichkeit fördert. Das Training kann auf einem Fahrradergometer, einem Laufband, einem Rudergerät oder mit anderen Geräten durchgeführt werden. Die Intensität und Dauer des Trainings werden anhand der Herzfrequenz, des Blutdrucks und des subjektiven Belastungsempfindens des Patienten gesteuert. - Eine Atemtherapie, die die Lungenfunktion verbessert, die Sauerstoffaufnahme erhöht und die Atemnot reduziert. Die Atemtherapie kann Atemübungen, Atemtechniken, Atemhilfen oder Inhalationen beinhalten. - Eine Entspannungstherapie, die den Patienten lehrt, sich körperlich und seelisch zu entspannen. Die Entspannungstherapie kann progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Meditation oder andere Methoden umfassen. - Eine Beratung und Anleitung, die den Patienten über seine Erkrankung, seine Medikamente, seine Risikofaktoren und seine Therapiemöglichkeiten informiert. Die Beratung und Anleitung soll den Patienten motivieren, seine Lebensgewohnheiten zu ändern und sich an die Therapie zu halten. Die Physiotherapie bei der KHK kann ambulant oder stationär erfolgen. Die Dauer und Häufigkeit der Physiotherapie hängt vom Zustand und den Zielen des Patienten ab. In der Regel wird eine Physiotherapie nach einer KHK für mindestens drei Monate empfohlen. Fazit Die koronare Herzkrankheit ist eine ernste Erkrankung, die das Herz und den ganzen Körper betrifft. Die Behandlung der KHK erfordert eine Kombination aus Medikamenten, invasiven Verfahren und Physiotherapie. Die Physiotherapie ist eine wirksame Methode, um die Symptome zu lindern, die Leistungsfähigkeit zu verbessern, das Risiko für Komplikationen zu senken und die Lebensqualität zu erhöhen. Die Physiotherapie sollte individuell auf den Patienten abgestimmt werden und verschiedene Aspekte wie Training, Atmung, Entspannung und Beratung umfassen. Die Physiotherapie sollte so früh wie möglich nach einer KHK oder einem Herzinfarkt begonnen werden und regelmäßig fortgesetzt werden.

  • Physiotherapie bei PAVK

    Physiotherapie bei PAVK: Wie Sie Ihre Durchblutung verbessern können Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist eine Erkrankung, bei der die Arterien, die das Blut zu den Beinen und Armen transportieren, verengt oder verschlossen sind. Dies führt zu einer verminderten Durchblutung der Muskeln und Organe, die zu Schmerzen, Wundheilungsstörungen oder sogar Gewebsverlust führen können. Die PAVK wird auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet, weil die Betroffenen oft stehen bleiben müssen, um die Schmerzen zu lindern. Die PAVK ist eine Folge der Arteriosklerose, also der Ablagerung von Fett und Kalk in den Gefäßwänden. Die wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung einer PAVK sind Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Blutfette und Bewegungsmangel. Die PAVK kann nicht geheilt werden, aber mit einer konsequenten Behandlung kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt oder gestoppt werden. Die Behandlung der PAVK umfasst medikamentöse Therapie, Gefäßchirurgie oder interventionelle Verfahren wie Ballondilatation oder Stentimplantation. Eine wichtige Rolle spielt aber auch die Physiotherapie, die die Durchblutung fördert, die Schmerzen lindert und die Lebensqualität verbessert. Was ist das Ziel der Physiotherapie bei PAVK? Das Ziel der Physiotherapie bei PAVK ist es, die körperliche Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit der Patienten zu erhöhen, indem die Muskulatur gekräftigt und die Ausdauer gesteigert wird. Dadurch wird die Sauerstoffversorgung der Gewebe verbessert und die Bildung von neuen Blutgefäßen angeregt, die die verengten oder verschlossenen Arterien umgehen können. Diese sogenannten Kollateralen können die Durchblutungssituation deutlich verbessern und die Beschwerden reduzieren. Die Physiotherapie bei PAVK besteht aus zwei wesentlichen Elementen: dem Gehtraining und der speziellen Gymnastik. Wie funktioniert das Gehtraining bei PAVK? Das Gehtraining ist eine der wirksamsten Methoden zur Behandlung der PAVK im Stadium II, also wenn die Patienten Schmerzen beim Gehen haben. Das Gehtraining besteht aus regelmäßigen Spaziergängen mit kurzen Pausen, bei denen die Schmerzgrenze ausgelotet wird. Das heißt, dass die Patienten so lange gehen sollen, bis sie einen leichten bis mittleren Schmerz verspüren, dann eine kurze Pause machen sollen und dann weitergehen sollen. Dieser Zyklus soll mehrmals wiederholt werden, bis eine Gesamtgehzeit von 30 bis 40 Minuten erreicht ist. Das Gehtraining sollte mindestens drei- bis viermal pro Woche durchgeführt werden, idealerweise täglich. Die Intensität und Dauer des Gehtrainings sollte individuell angepasst und schrittweise gesteigert werden. Dabei sollte immer auf eine gute Körperhaltung und einen gleichmäßigen Atemrhythmus geachtet werden. Das Gehtraining hat mehrere positive Effekte auf die PAVK: Es verbessert die Sauerstoffaufnahme und -verwertung in den Muskeln, es fördert die Bildung von Kollateralen, es senkt den Blutdruck und den Blutzucker, es reduziert das Körpergewicht und das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Wie sieht die spezielle Gymnastik bei PAVK aus? Die spezielle Gymnastik bei PAVK ergänzt das Gehtraining und zielt darauf ab, die Muskulatur der Beine zu kräftigen, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten oder zu verbessern und die Koordination und das Gleichgewicht zu schulen. Die Gymnastik sollte vor oder nach dem Gehtraining durchgeführt werden und etwa 15 bis 20 Minuten dauern. Die Gymnastikübungen können im Stehen, im Sitzen oder im Liegen ausgeführt werden. Dabei sollten alle großen Muskelgruppen der Beine beansprucht werden, wie zum Beispiel die Waden-, Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur. Die Übungen sollten langsam und kontrolliert durchgeführt werden, ohne zu ruckartigen oder schnellen Bewegungen. Die Anzahl der Wiederholungen und die Intensität der Übungen sollten individuell angepasst und schrittweise gesteigert werden. Die spezielle Gymnastik bei PAVK hat mehrere positive Effekte auf die PAVK: Sie verbessert die Muskelkraft und -ausdauer, sie erhöht die Flexibilität und die Gelenkgesundheit, sie verbessert die Körperwahrnehmung und das Selbstvertrauen. Was sind die häufigsten Formen der PAVK? Die PAVK kann in vier Stadien eingeteilt werden, je nachdem, wie stark die Durchblutungsstörung ist und welche Symptome auftreten. - Stadium I: Die Patienten haben keine Beschwerden, auch nicht bei körperlicher Belastung. Die Durchblutung ist noch ausreichend, aber es können schon erste Veränderungen an den Gefäßen festgestellt werden. - Stadium II: Die Patienten haben Schmerzen beim Gehen, die sie zum Stehenbleiben zwingen. Die Durchblutung ist unter Belastung nicht mehr ausreichend, aber in Ruhe noch normal. Dieses Stadium wird auch als Claudicatio intermittens oder Schaufensterkrankheit bezeichnet. - Stadium III: Die Patienten haben Schmerzen in Ruhe, vor allem nachts oder im Liegen. Die Durchblutung ist auch in Ruhe nicht mehr ausreichend, es besteht eine kritische Ischämie. Dieses Stadium wird auch als Ruheschmerz bezeichnet. - Stadium IV: Die Patienten haben Gewebsverlust oder Nekrosen an den Zehen, Füßen oder Unterschenkeln. Die Durchblutung ist so stark eingeschränkt, dass das Gewebe abstirbt. Dieses Stadium wird auch als Gangrän bezeichnet. Die PAVK kann je nach Lokalisation der Gefäßverengung oder -verschlüsse unterschiedliche Formen annehmen. Die häufigsten Formen sind: - Becken-Bein-Typ: Die Verengung oder der Verschluss betrifft die Arterien im Becken oder in den Beinen. Dies ist die häufigste Form der PAVK, die etwa 90 Prozent der Fälle ausmacht. - Arm-Typ: Die Verengung oder der Verschluss betrifft die Arterien in den Armen. Dies ist eine seltene Form der PAVK, die etwa 5 Prozent der Fälle ausmacht. - Bauch-Typ: Die Verengung oder der Verschluss betrifft die Arterien im Bauchraum, wie zum Beispiel die Nierenarterien oder die Mesenterialarterien. Dies ist eine sehr seltene Form der PAVK, die etwa 1 Prozent der Fälle ausmacht. Fazit Die Physiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von PAVK-Patienten, vor allem im Stadium II. Durch regelmäßiges Gehtraining und spezielle Gymnastik können die Patienten ihre Durchblutung verbessern, ihre Schmerzen lindern und ihre Lebensqualität steigern. Die Physiotherapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen und an die individuellen Bedürfnisse und Ziele der Patienten angepasst werden. Die PAVK ist eine ernsthafte Erkrankung, die nicht nur zu Beschwerden in den Beinen führen kann, sondern auch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht. Daher ist es wichtig, die Risikofaktoren für die Arteriosklerose zu reduzieren, wie zum Beispiel Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes oder Übergewicht. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine medikamentöse Therapie können das Fortschreiten der PAVK

  • Geschwollene Beine

    Physiotherapie bei geschwollenen Beinen: Was Sie wissen müssen Geschwollene Beine sind ein häufiges Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann. In diesem Artikel erfahren Sie, was geschwollene Beine sind, welche Erkrankungen sie verursachen können und wie Physiotherapie helfen kann, die Beschwerden zu lindern. Was sind geschwollene Beine? Geschwollene Beine sind eine Schwellung der unteren Extremitäten, die durch eine Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe verursacht wird. Dies wird auch als Ödem bezeichnet. Die Schwellung kann sich auf einen Teil oder das gesamte Bein ausdehnen und kann mit Schmerzen, Spannungsgefühl, Rötung oder Wärme einhergehen. Welche Erkrankungen können geschwollene Beine verursachen? Geschwollene Beine können verschiedene Ursachen haben, die je nach Schweregrad und Dauer unterschiedlich behandelt werden müssen. Zu den häufigsten Erkrankungen, die geschwollene Beine verursachen können, gehören: - Venöse Insuffizienz: Dabei handelt es sich um eine Störung des Blutflusses in den Venen, die das Blut aus den Beinen zum Herzen transportieren. Durch defekte Venenklappen oder eine Verengung der Venen kommt es zu einem Rückstau von Blut in den Beinen, was zu einer Schwellung führt. Venöse Insuffizienz kann durch Krampfadern, Thrombosen oder andere Faktoren begünstigt werden. - Lymphödem: Dabei handelt es sich um eine Störung des Lymphsystems, das für den Abtransport von Flüssigkeit und Abwehrzellen aus dem Gewebe zuständig ist. Durch eine Verletzung oder eine Erkrankung der Lymphgefäße oder -knoten kommt es zu einer Ansammlung von Lymphflüssigkeit in den Beinen, was zu einer Schwellung führt. Lymphödeme können angeboren oder erworben sein, zum Beispiel durch eine Operation oder eine Bestrahlung. - Herzinsuffizienz: Dabei handelt es sich um eine Schwäche des Herzmuskels, die dazu führt, dass das Herz nicht mehr genügend Blut in den Körper pumpen kann. Dadurch kommt es zu einem Rückstau von Blut in den Venen, was zu einer Schwellung der Beine führt. Herzinsuffizienz kann durch verschiedene Faktoren wie Bluthochdruck, Koronare Herzkrankheit oder Herzklappenfehler verursacht werden. - Niereninsuffizienz: Dabei handelt es sich um eine Schwäche der Nierenfunktion, die dazu führt, dass die Nieren nicht mehr genügend Flüssigkeit und Abfallstoffe aus dem Körper ausscheiden können. Dadurch kommt es zu einer Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe, was zu einer Schwellung der Beine führt. Niereninsuffizienz kann durch verschiedene Faktoren wie Diabetes, Infektionen oder Medikamente verursacht werden. - Lebererkrankungen: Dabei handelt es sich um verschiedene Störungen der Leberfunktion, die dazu führen, dass die Leber nicht mehr genügend Eiweiß produzieren kann. Dadurch kommt es zu einem Abfall des Blutdrucks in den Gefäßen, was zu einer Schwellung der Beine führt. Lebererkrankungen können durch verschiedene Faktoren wie Alkoholmissbrauch, Hepatitis oder Zirrhose verursacht werden. Wie kann Physiotherapie bei geschwollenen Beinen helfen? Physiotherapie ist eine wichtige Ergänzung zur medizinischen Behandlung von geschwollenen Beinen. Physiotherapie kann helfen, die Schwellung zu reduzieren, die Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und das Risiko von Komplikationen zu verringern. Zu den physiotherapeutischen Maßnahmen bei geschwollenen Beinen gehören: - Manuelle Lymphdrainage: Dabei handelt es sich um eine spezielle Massageform, die darauf abzielt, die Lymphflüssigkeit aus dem Gewebe in Richtung der Lymphknoten zu bewegen. Dadurch wird die Schwellung verringert und das Immunsystem gestärkt. Manuelle Lymphdrainage wird vor allem bei Lymphödemen angewendet, kann aber auch bei anderen Ursachen von geschwollenen Beinen hilfreich sein. - Kompressionstherapie: Dabei handelt es sich um das Anlegen von speziellen Bandagen oder Strümpfen, die einen gleichmäßigen Druck auf die Beine ausüben. Dadurch wird der Blut- und Lymphfluss in den Beinen verbessert und die Schwellung reduziert. Kompressionstherapie wird vor allem bei venöser Insuffizienz angewendet, kann aber auch bei anderen Ursachen von geschwollenen Beinen hilfreich sein. - Bewegungstherapie: Dabei handelt es sich um das Ausführen von gezielten Übungen, die darauf abzielen, die Muskelpumpe in den Beinen zu aktivieren. Dadurch wird der Blut- und Lymphfluss in den Beinen verbessert und die Schwellung reduziert. Bewegungstherapie wird bei allen Ursachen von geschwollenen Beinen angewendet und kann auch das allgemeine Wohlbefinden fördern. - Elektrotherapie: Dabei handelt es sich um das Anwenden von elektrischen Strömen oder Magnetfeldern auf die Beine. Dadurch wird die Durchblutung in den Beinen verbessert und die Schmerzen gelindert. Elektrotherapie kann bei verschiedenen Ursachen von geschwollenen Beinen angewendet werden, muss aber individuell angepasst werden. Fazit Geschwollene Beine sind ein häufiges Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann. Physiotherapie kann helfen, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Wenn Sie unter geschwollenen Beinen leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die genaue Diagnose und Behandlung zu erhalten. Physiotherapie sollte immer in Absprache mit dem Arzt erfolgen.

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